Bahnhöfe sind Orte, an denen Menschen ankommen oder abfahren. Schon im Jahr 1832 wollte der westfälische Landtag eine Eisenbahn bauen, die den Rhein mit der Weser verbindet. Aber es war schwierig und teuer eine Bahnstrecke durch die Berge des Sauerlands zu bauen. Und es sah nicht so aus, als würde es in absehbarer Zeit klappen.

Am 1. Oktober 1866 bekam die Bergisch-Märkische Eisenbahn-Gesellschaft die Erlaubnis, eine Eisenbahn von Düsseldorf über das Ruhrtal bis Bestwig zu bauen. Diese Strecke sollte bis nach Kassel weitergehen. Die größte Herausforderung war, die Wasserscheide im Landkreis Brilon zu überwinden.

Ab dem 1. Dezember 1868 arbeiteten bis zu 106 Bergleute und 144 Arbeiter daran, bei Elleringhausen einen Tunnel zu bauen. So sollte die Eisenbahn durch das Hoppecke-Diemeltal weiter nach Marsberg fahren. Der Tunnel war 1872 fertig und 1.393 Meter lang.

Marsberg hatte damals circa 3.000 Einwohner. Auch dort gab es Probleme. In Beringhausen mussten Häuser, die mit Stroh bedeckt waren, feuersicher gemacht werden, weil sie zu nah an der Eisenbahn standen.

Am 6. Januar 1873 war der Bau der Ruhrtalbahn fertig. Seitdem fuhren die Züge morgens in Hagen und Kassel ab. Mittags verkehrten sie durch den Landkreis Brilon. Trotzdem waren die Menschen in Niedermarsberg nicht zufrieden. Am 2. Oktober 1880 schrieben sie an den Minister in Berlin, dass die Postkutschen, die vorher gefahren sind, praktischer waren als die neuen Züge.

Die Züge fuhren maximal 50 km/h, mussten aber oft langsamer fahren. Zum Beispiel standen manchmal Kühe auf den Gleisen – der Zug musste warten, bis sie weg waren.

Auch warnten damals Ärzte vor den Gefahren des Geschwindigkeitsrausches.