Bildquelle: LWL-Medienzentrum für Westfalen, Urheber Julius Gaertner (Nachlass)

Bleichhaus

Bleichhaus

Wäsche waschen war früher eine harte Arbeit für die Hausfrau, daher wurde nur ein- bis zweimal im Monat gewaschen.
Zunächst wurde der Dreck von Hand auf einem geriffelten Waschbrett rausgerubbelt. Dann ging man an die Diemel. Auf schmalen, im Ufer befestigten Brettern kniend, wurde die Wäsche im kalten fließenden Wasser gespült. Anschließend breitete man die Wäsche zum Bleichen durch die Sonne auf der Wiese aus. Weil die Wäsche zu schnell trocknete, wurde sie immer wieder mit einer Gießkanne gewässert. Da auf der Diemel und den angrenzenden Wiesen auch Gänse unterwegs waren, musste darauf geachtet werden, dass diese die Wäschestücke nicht stibitzten oder „vollschissen“. Aus diesem Grund standen immer eine Gießkanne und „Stöcker“ zum Verscheuchen bereit.
Um die benötigen Utensilien nicht immer hin und her schleppen zu müssen und um die trockene Wäsche vor heraufziehendem Regen zu schützen, wurde später das Bleichhaus gebaut.
Um 1900 kamen die ersten Waschmittel mit Bleichzusatz auf. Das Bleichen war somit nicht mehr nötig.
Das Bleichhaus diente vorübergehend als Heim für durchziehende Wanderarbeiter. Später nutzten es Tennissportler zur Umkleide und der Minigolfplatz als Lager. Danach erfolgte zunächst der Umbau zu einem Café, anschließend zu einer Gaststätte.
Zum Gedenken an die lange Tradition als Bleichplatz und den damit verbundenen „Schwierigkeiten“ hat der Marsberger Heimatbund e.V. 2003 das Denkmal „Waschfrau an den Bleichen“ (erstellt vom Madfelder Künstler Theo Sprenger) in Auftrag gegeben, finanziert und aufstellen lassen.

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