Der Bilstein
Der Bilstein
Im östlichen Sauerland gibt es viele Berge und Orte mit dem Namen Bilstein.
Der Name stammt von einem alten sächsischen Begriff und bezeichnet einen freistehenden Berg mit guter Aussicht. Das war früher beim Jagen und für die Sicherheit von großer Bedeutung.
Der Bilstein in Marsberg besteht aus einem Gestein namens Zechstein, das vor etwa 258 Millionen Jahren entstand, als unser Gebiet vom Meer bedeckt war. Dieser Stein ist besonders witterungsbeständig und leicht zu bearbeiten, weshalb viele Kirchen, Häuser und Mauern in Marsberg daraus gebaut sind.
Als Gegenstück zur „Stiftskirche“ und dem „Buttenturm“ Obermarsbergs wurde auf dem vorspringenden Felsen von 1880 bis 1892 auf Betreiben des Direktors der Kupferhütte und späteren Stadtvorstands Dr. Rentzing und des Verschönerungsvereins, dessen Vorsitzender er war, dieser Aussichtsturm geschaffen. Die Steine dazu wurden in unmittelbarer Nähe gebrochen.
Der Turm steht auf 387 Metern über dem Meeresspiegel und 133 Meter über dem Zentrum von Niedermarsberg. Er ist 26 Meter hoch und wurde nach dem Vorbild rheinischer Burgen gestaltet, wobei einige dekorative Elemente wie Buntsandsteine, eine Halbkugel als Hinweis auf eine Kanonenkugel und ein gemauerter Vierer-Bogen im mittelalterlichen Stil integriert wurden. Eine eingearbeitete Texttafel ist stark verwittert und nicht mehr lesbar. Die Aussichtsplattform ist über eine Treppe leicht zu erreichen und bietet eine gute Fernsicht auf Obermarsberg und die Landschaft des Sauerlandes.
In der Advents- und Weihnachtszeit verwandelt sich der Turm in eine Kerze. Er wird rot angestrahlt. Eine helle Flamme auf der Spitze ist weithin sichtbar.
Früher gab es die Tradition eines Osterfeuers an diesem Ort. Wegen der Waldbrandgefahr wird dies heute nicht mehr praktiziert.