Pfarrhaus
Pfarrhaus
Die malerische Fachwerkhäusergruppe aus den Häusern Casparistraße 3 und 5 sowie Kötterhagen 14 entstand in der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts. Das im Winkel gelegene Wirtschaftsgebäude stammt aus dem frühen 19. Jahrhundert.
Sie gehören zu den wenigen Häusern, welche die großen Brände 1845 und 1849 überstanden haben.
Bei diesen Bränden, begünstigt durch die dichte Bebauung, Strohdächer und das Fehlen ausreichender Querstraßen zwischen Hauptstraße und Weist, brannte fast die gesamte Stadt ab.
Diese Gebäudegruppe aus Fachwerk ist ortsbildprägend und von großem ästhetischem Reiz. Die Gebäude sind als Baudenkmäler eingetragen und stehen seit 1985 unter Schutz. Aus diesem Grund wurden sie trotz eines massiven Messingkäferbefalls 1988 nicht abgerissen, sondern kernsaniert. Messingkäfer, wie Messing glänzende und weltweit verbreitete Käfer, sind für den Menschen unschädlich. Sie sind lichtscheu, feuchtigkeitsliebend und besitzen ein großes Nahrungsspektrum bestehend aus pflanzlichen Materialien wie Heu, Stroh, Getreide und Sämereien, Wolle und Stoffen – Materialien, wie sie in alten Häusern massenhaft vorkommen, weswegen der Messingkäfer vor allem dort zu finden ist. Die von ihm befallenen Dinge verderben, werden hygienisch bedenklich und somit unbrauchbar. In diesem Fall war der Befall so stark, dass bis auf das Fachwerk alle Elemente wie Fußböden, Decken und Wände entfernt werden mussten um das tragende Holz nachhaltig behandeln zu können. Das Gebäude wurde komplett luftdicht eingepackt und so lange mit Heißluft behandelt, bis alle Käferlarven, auch im Kernholz der Balken, abgetötet waren.
Nach diesem aufwendigen Verfahren wurde im vorgegebenen Rahmen des sanierten Fachwerks ein völlig neues Gebäude errichtet.
Heute dient das Haus als katholisches Pfarramt und Wohnung des Propstes.